Unsere Trauben
Beim Aufbau der neuen Reblage im Jahre 2000 hat man sich an eher Neueres gewagt: an sogenannte PIWI-Sorten. Diese Sorten sind Pilz-Widerstandsfähige Sorten, welche viel weniger Spritzungen benötigen, die Umwelt weniger belasten sowie die Weine daraus bekömmlicher werden. Sie bestehen aus veredelten Hybriden von europäischen Reben und pilzresistenten amerikanischen Reben.
Bei der weissen Sorte wurde auf Johanniter gesetzt, dies auch im Bezug auf das naheliegende Ritterhaus Bubikon. Die Ursprünge des Johanniter- und Malteserordens reichen ins 11. Jahrhundert zurück.
Die beiden roten Traubensorten werden als Regent und Léon Millot bezeichnet und ergeben als Assemblage eine geschmacklich und farblich perfekt abgestimmte Weinkreation.
Charakteristik der drei Traubensorten:
Johanniter:
- Kreuzung:
Riesling X (Seyve-Villard 12-481 X (Ruländer X Gutedel))
- Herkunft:
Die robuste Rebsorte Johanniter entstand 1968 durch den Rebenzüchter Johannes Zimmermann am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg.
- Verbreitung:
Johanniter ist vor allem in Deutschland verbreitet, aber auch in der Schweiz gibt es Anbauflächen.
- Trauben:
Die Sorte Johanniter hat mittelgrosse, walzenförmige und kompakte Trauben. Die Beeren sind mittelgross und weisen auf der Beerenhaut kleine dunkle Punkte auf. - Wein:
Die Weine haben eine weiche Säure bei saftigem Körper und mittlerer Gerbststoffstruktur und erinnern leicht an Burgunder. In der Nase sind leichte Aromen von Melone, Limonen und Quitte zu erkennen.
Léon Millot:
- Kreuzung:
(Vitis riparia X Vitis rupestris) X Goldriesling
- Herkunft:
Léon Millot ist eine über hundertjährige pilzresistente rote Rebsorte, die bereits im Jahr 1911 im Oberlin-Institut in Colmar (Elsass) neu gezüchtet wurde durch den Pionier Eugène Kuhlmann. Benannt wurde Léon Millot nach einem engagierten Baumschulgärtner aus den Vogesen.
- Verbreitung:
Neben der Schweiz wird die Hybridrebe auch im Elsass und in Kanada kultiviert.
- Trauben:
Walzenförmige, wenig geschulterte Trauben und runde, eher kleine Beeren. - Wein:
Gut ausgebaut entstehen aus Léon Millot angenehm milde Rotweine mit weichen Tanninen. Ergibt fruchtbetonte Weine, welche an Brombeere erinnern. Gelegentlich kann ein leichter Fox-Ton auftreten.
Regent:
- Kreuzung:
Diana (Silvaner X Müller-Thurgau) X Chambourcin
- Herkunft:
Die Sorte entstand im Jahr 1967 am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof in Deutschland. Im Jahr 1996 wurde der Sortenschutz erteilt.
- Verbreitung:
Weit verbreitet in Deutschland, vor allem in den Anbauregionen Rheinhessen, der Pfalz und in Baden. Auch in der Schweiz sind Anbauflächen vorzufinden. Kleinere Bestände gibt es ausserdem in England und in den Benelux-Staaten.
- Trauben:
Die walzenförmige, mittelgrosse Traube ist selten geschultert. Die rundlichen bis ovalen Beeren haben eine mittlere Grösse und eine dunkelblaue bis violette Farbe.
- Wein:
Die Sorte Regent ergibt vor allem nach längerer Maischestandzeit tiefrote und gerbstoffreiche Rotweine, bei denen sich ein Ausbau im Holzfass lohnt. Mit Aromen von reifen Pflaumen, Kirsche und roter Paprika erinnert Regent teilweise an die europäische Traubensorte Merlot.